2009 entschied sich die Landesregierung Rheinland-Pfalz, ein Migrationsmuseum im Internet einzurichten. Damit schuf das Land ein mehrfaches Novum: "Lebenswege" zählte zu den ersten, virtuellen Museen Deutschlands und ist bis heute das einzige, von einer Landesregierung finanzierte Migrationsmuseum dieser Art.
Das zeitlich unbefristete Projekt wendet sich jährlich neuen Themenschwerpunkten zu, die in Filmen, Texten, Fotos und aufbereiteten Originaldokumenten verdeutlichen, dass Menschen mit Einwanderungsgeschichte ein wertvoller Teil unserer Gesellschaft sind. Herzstück des Museums sind die Interviews mit Zeitzeug:innen, die gerade jungen Menschen einen authentischen und emotionalen Zugang zur Geschichte ermöglichen.
Die virtuellen Ausstellungen konzentrieren sich mehrheitlich auf Migrationsphasen des 20. Jahrhunderts. Von der Gastarbeiter Ära ab 1955, den Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion, Flucht und Vertreibung ab 2015 oder in "Weltlich, gläubig, gegenwärtig: Jüdisches Leben in Rheinland-Pfalz" jungen Jüdinnen in Rheinland-Pfalz.
Seit 2012 bringt die Veranstaltungsreihe "Lebenswege vor Ort - wir schaffen Begegnungen" Zeitzeug:innen, prominente Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kultur, Medien und Sport sowie Schüler:innen in Talkrunden zusammen. Etwa auf dem Hambacher Schloss, im Landesmuseum Mainz, dem SWR und an Schulen.
Für die Einbettung der Museumsinhalte in schul- und fächerübergreifende Unterrichtseinheiten, Workshops oder Lehrerfortbildungen bietet "Lebenswege" eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich dem Thema Migration und Integration kreativ, handlungsorientiert und kognitiv zu nähern. So kooperieren wir seit 2013 mit ausgewählten rheinland-pfälzischen Schulen und bereiten u.a. Schüler:innen in Zusammenarbeit mit ihren Lehrer:innen auf die Moderation von Talkrunden vor. Ein Konzept, dass sich sowohl für Kinder ab der vierten Grundschulklasse bis zur Oberstufe als sehr erfolgreich erwies. In diesem Zusammenhang ist die Talkrunde auf dem Hambacher Schloss zu nennen, die im Kontext der Dauerausstellung "Demokratie neu gedacht" entstand.
Bereits seit Jahren ist "Lebenswege" Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen, Bestandteil des rheinland-pfälzischen Integrationskonzepts sowie des Lehrplans für gesellschaftswissenschaftliche Fächer des Landes Rheinland-Pfalz.
Für das Konzept und die Umsetzung von "Lebenswege" ist Clarissa Haenn, Inhaberin der History Marketing Agentur hpunkt kommunikation seit 2009 verantwortlich. Auf Anfrage bietet sie an Schulen Workshops und Talkrunden zu ausgewählten Themen des Migrationsmuseums sowie Lehrerfortbildungen an.
Bei Fragen zur Veranstaltung melden Sie sich bitte bei chhristian.koenne@pl.rlp.de oder Marcus.Hansmann@pl.rlp.de