Eine Einführung in die Grundlagen der Friedenspädagogik und die Analyse internationaler Konflikte
Leider musste die Veranstaltung entgegen der Ausschreibung im Infobrief aus organisatorischen Gründen verlegt werden.
Zwei Konflikte prägen zurzeit die Debatte um Frieden und Sicherheit und die Möglichkeiten der Konfliktbearbeitung: der Ukraine-Krieg und der Konflikt im Nahen Osten. Diese Konflikte haben zu einer Diskursveränderung geführt und haben auch unsere Gesellschaft in Teilen verändert. Zum einen durch eine verbale Aufrüstung, die eine Forderung, wie die nach einer ‚Kriegsbereitschaft Deutschlands‘, erst möglich macht. Zum anderen wirken diese Konflikte auch in unsere Gesellschaft hinein und führen auch hier teilweise zu heftigen Konfrontationen. Und so werden diese Konflikte auch in Schule hineingetragen und müssen dort behandelt werden. Die Veranstaltung will dabei sowohl beim fachlichen als auch pädagogischen Umgang mit Konflikten im Unterricht unterstützen.
Die Teilnehmenden erhalten zunächst eine kurze Einführung in die Friedenspädagogik und lernen unterschiedliche Ansätze kennen (z.B. kritische, macht-reflexive und erfahrungsbasierte Perspektiven). Diese basieren auf unterschiedlichen Friedensvorstellungen und Transformationsstrategien und können je nach Zielsetzung im Unterricht bewusst eingesetzt werden. Es werden konkrete Praxisbeispiele, Projekte oder Methoden vorgestellt.
Anschließend wird in einem Workshop in die Methode ‚Konfliktanalyse mit Friedensfokus‘ eingeführt. Diese bieten ein analytisches Werkzeug der politischen Bildung, das auf Theorien aus der Friedens- und Konfliktforschung sowie praktischen Modellen der internationalen Friedensarbeit wie "Konfliktbaum" oder "Konfliktzwiebel" basiert. Ziel ist es, sich selbst mit Kriegen bzw. bewaffneten Konflikten auseinanderzusetzen und sich in der internationalen Politik besser orientieren zu können. Damit wird auch eine Grundlage geschaffen, bestehende Friedensbemühungen auf unterschiedlichen politischen Ebenen kritisch zu diskutieren und Instrumente der "zivilen Konfliktbearbeitung" also nicht-militärischen wie Diplomatie, Dialog, Vergangenheitsaufarbeitung oder gewaltfreier Protest stärker in den Blick zu nehmen.
Annalena Groppe ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Friedensakademie Rheinland-Pfalz. In Ihrer Arbeit greift Sie auf pädagogische Praxiserfahrung aus Ihrer Tätigkeit als Promotorin für Eine Welt beim Friedenskreis Halle e.V. zurück. Dort vernetzte sie Organisationen, bildete Multiplikator*innen fort und organisierte den Fachtag "Verbindendes stärken!" des Netzwerks Friedensbildung in Mitteldeutschland.
Dr. Julia Hagen ist Leiterin der Servicestelle Friedensbildung Baden-Württemberg. Ihre Themenschwerpunkte sind u.a. Menschenrechte und Frieden sowie Vergangenheitsaufarbeitung und Versöhnungsarbeit nach Kriegen und bewaffneten Konflikten.
Zielgruppen
Lehrerinnen und Lehrer
Schularten
Berufsbildende Schule Gymnasium Integrierte Gesamtschule Realschule plus
Schwerpunkt
Lehrpläne und Bildungsstandards in den Fächern, Kompetenzorientierung