'Wiedergutmachung' nationalsozialistischen Unrechts als Thema im Geschichtsunterricht

Fachlich-didaktische Impulse im Überblick

Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus nach 1945 ist in den vergangenen Jahren verstärkt in den Fokus der Forschung, der Öffentlichkeit und des Geschichtsunterrichts gerückt. Eine Tendenz, die sich durch mehr als die zunehmende zeitliche Distanz begründen lässt. Die Geschichte der Aufarbeitung des Nationalsozialismus ist eine sich stetig pluralisierende, von verschiedensten Perspektiven geprägte Geschichte. Über aktuelle Debatten entwickelt sie sich dynamisch weiter und vervielfältigt sich mittlerweile insbesondere auch in digitalen Kontexten. Die didaktische
Auseinandersetzung mit der "zweiten Geschichte des Nationalsozialismus" (vgl. Homberg/Homberg, 2024) erweist sich im Geschichtsunterricht vor allem deshalb als wertvoll, weil sie gegenwarts- wie zukunftsorientiert ausgelegt ist. So birgt die Beschäftigung mit Erinnerungsdiskursen und ihrer
Ausdeutung Potential zur Urteilsbildung, fördert über ihre Kontroversität Demokratie- wie Reflexionskompetenz und bietet schließlich Anknüpfungspunkte für eigenes Gestalten von
Erinnerung und Gedenken, indem sie die Lernenden – etwa unter Beachtung regionaler wie biografischer Zugänge – zu einem aktiven "doing history" einlädt.

Das Themenfeld der sog. deutschen 'Wiedergutmachungspolitik' nach dem Zweiten Weltkrieg ist dabei ein Teil der Geschichte der Aufarbeitung des Nationalsozialismus, der den juristischen und gesellschaftlichen Umgang mit NS-Verfolgtengruppen, aber auch individuelle, (familien-)biografische Kontexte zur Zeit des Nationalsozialismus ins Zentrum rückt. Die Thematik hat bisher
geschichtsdidaktisch wenig Aufmerksamkeit erfahren, auch wenn die Repräsentanz des Themas etwa in dem neu in Kraft getretenen rheinland-pfälzischen Lehrplan der Oberstufe im Fach Geschichte an Sichtbarkeit gewinnt.

An diesem Punkt möchte die Fortbildung ansetzen und neben einer fachlichen Einführung in das Thema und die Quellengattung der sog. "Wiedergutmachungsakten" konkrete didaktische Arrangements vorstellen. Grundlage hierzu bildet die am Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik der JGU Mainz in Kooperation mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz entstandene digitale Plattform des Bildungsportals OER-Landesgeschichte-RLP, die sich in einer ersten Themensektion ausführlich mit der Geschichte der sog. "Wiedergutmachung" unter dem regionageschichtlichen Fokus auf Rheinland-Pfalz beschäftigt und hierzu ein breites OER-Angebot zur (Weiter-)Nutzung anbietet.

Referierende:
• Katharina Buchholz, Oberstudienrätin am Gymnasium Nackenheim und teilabgeordnet in den
Arbeitsbereich Geschichtsdidaktik der JGU Mainz
Zielgruppen
Lehrerinnen und Lehrer
Schularten
Förderschule Gymnasium Integrierte Gesamtschule Realschule plus
Schwerpunkt
Lehrpläne und Bildungsstandards in den Fächern, Kompetenzorientierung
Stichworte
Wiedergutmachtung, Nationalsozialismus, Aufarbeitung, Geschichte, Zweiter Weltkrieg, Erinnerung, Gedenken, digital, Demokratie,

Organisation

Veranstaltungsart
Fortbildung
Fortbildungsart
E-Session
Ausbildungsstunden
2
Dozenten
Katharina Buchholz, Franziska Maria Kaiser
Leitung
Christa Seidenstücker
Standort
Online
Veranstaltungsort
Online-Angebote Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz
Online
Termine
2025-06-02
16:00 - 17:30
Module

Anmeldung

Veranstalter
Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz
Gültigkeitsbereich
landesweit
Anmeldeschluss
05.05.2025

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