Renato Mordo- jüdisch, griechisch, deutsch zugleich. Ein Künstlerleben im Zeitalter der Extreme
Biograpieharbeit anhand einer Ausstellung zur NS-Zeit
"Renato Mordo - jüdisch, griechisch, deutsch zugleich. Ein Künstlerleben im Zeitalter der Extreme" – unter diesem Titel wurde den Jahren 2020 bis 2024 in Rheinland-Pfalz eine Ausstellung erfolgreich der Öffentlichkeit präsentiert, die von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz realisiert und vom Mainzer Landtag unterstützt wurde. Sie stieß insbesondere an Schulen auf großes Interesse stieß und wurde auf vielfältige Art in die schulische Arbeit integriert; nun steht sie rheinland-pfälzischen Schulen zur kostenfreie Ausleihe zur Verfügung.
Die Ausstellung erinnert an einen der produktivsten und vielseitigsten jüdischen Theaterkünstler der Weimarer Republik, der u.a. auch in Worms wirkte und das Mainzer Theater leitete. Er wurde wie viele jüdische Künstler vom NS-Regime verfolgt und ins Exil nach Prag getrieben. Von dort floh er nach Athen und leitete dort bis zu seiner Verschleppung in das Athener KZ Chaidari die Athener Nationaloper. Seine KZ-Erfahrung verarbeitete er im Theaterstück "Chaidari", das in Auszügen schon an rheinland-pfälzischen Schulen zur Aufführung kam.
In Renato Mordos Lebensgeschichte bündeln sich aktuelle Themen junger Menschen wie in einem Brennglas: der multikulturelle Hintergrund, sein Freiheitsdrang sowie seine von gegenseitiger Achtung und Wertschätzung der Nationen getragene interkulturelle Arbeit; auch die Exilzeit seines Sohnes Peter Mordo, der mit 17 Jahren im besetzten Athen kurz vor dem Abitur und einer unsicheren Zukunft stand, bietet zahlreiche Identifikationspunkte für Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus eignet sich die Darstellung der deutschen Besatzungszeit Griechenlands im Zweiten Weltkrieg und ihrer katastrophalen Auswirkungen auf das Land in besonderer Weise, um curriculare Inhalte aus einer neuen, für die Schüler motivierenden Perspektive zu beleuchten.
Die Fortbildung hat zum Ziel, interessierte Lehrkräften auf die (fächerübergreifende) Nutzung der Ausstellung im Rahmen von Projekttagen, Workshops, Unterrichtseinheiten etc. vorzubereiten und ihnen geeignetes Material an die Hand zu geben. Fachleute und erfahrene Lehrkräfte werden Inhalte der Ausstellung und deren schulischen Einsatz an konkreten Beispielen erläutern.
Zielgruppen
Lehrerinnen und Lehrer
Schularten
Berufsbildende Schule Gymnasium Integrierte Gesamtschule Realschule plus